CYANOTYPIE (griechisch: Cyanos=Blau, Typos=Druck) ist der internationale Begriff für eine historische fotografische Technik, die im Deutschen auch »Eisenblaudruck« und im Englischen »Sun Prints« genannt wird.
Erfunden vor fast 180 Jahren, faszinieren ihre spielerisch künstlerischen Möglichkeiten im digitalen Zeitalter umso mehr.
Und das Schönste daran ist nicht nur, dass man ganz einfach Bilder im Garten in der Sonne belichten kann, die Cyanotypie ist auch die einzige fotografische Technik, für die man keine Kamera oder Dunkelkammer braucht und die nur mit Wasser entwickelt und fixiert wird.
Seien es einfache Fotogramme, bei denen Objekte auf das mit lichtempfindlicher Lösung bestrichene Papier gelegt werden, oder Kontaktkopien von Negativen, die inzwischen auch digital am Computer erstellt und auf Folie ausgedruckt werden können – beim Belichten und Entwickeln der Abbildungen kann man immer wieder stimmungsvolle Überraschungen erleben.
Je nach Papiersorte, Auftrag der Lösung oder Belichtungszeit entsteht von Himmelblau über beinahe Türkis bis zu Ultramarin oder tiefem Nachtblau die ganze Palette unserer „Farbe der Ferne, Sehnsucht und Freiheit“.
Mit Hinweisen zu umweltschonendem Arbeiten und den experimentellen Grundlagen des Spiels mit Licht und Schatten zeigt Marlis Maehrle auch Cyanotypien auf Stoff, Holz und anderen Materialien sowie Tonungen mit natürlichen Gerbstoffen wie Kaffee oder Tee, die das Blau verwandeln können.
Die entstandenen Bilder sind Kunstwerke für sich, die aber auch für Projekte wie Karten, Buchumschläge oder Geschenkverpackungen eingesetzt werden können. Abschließend sorgt zudem ein vielfältiger Galerieteil für weiterführende Inspiration.
Von Marlis Maehrle. 160 Seiten, mit vielen farbigen Abbildungen. Format 23,5 x 26 cm. Hardcover.